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Tipps zur Welpensozialisation

Wird ein Welpe Ihr neues Familienmitglied, müssen Sie einiges beachten. Schließlich soll er zu einem gesunden und selbstbewussten Hund heranwachsen und sich mit anderen Artgenossen verstehen. Dass er hochwertiges, ausgewogenes Futter (und nicht irgendein minderwertiges Dosenfutter vom Discounter) bekommt ist selbstverständlich. Sprechen Sie mit dem Züchter über dessen Erfahrungen und nehmen Sie diese ruhig an.

Ein Welpe muss auch auf jeden Fall Möglichkeiten zur sozialen Interaktion mit Artgenossen haben.

Babies Blue
Soziale Kontakte sind wichtig.                   Foto: Tweed ‘n Tyne’s Bedlingtonterrier

Und ihm müssen Spielmöglichkeiten geboten werden, denn Hunde sind neugierig und lernen durch ihr Spiel. Die ersten Erfahrungen machen die Kleinen ja mit den eigenen Wurfgeschwistern und anderen Hunden des Züchters. Diese sind extrem wichtig und prägend. In seinem neuen Zuhause ist ein Welpe dann in den meisten Fällen allein.
Als Möglichkeiten, den Prozess der sozialen Entwicklung weiter zu unterstützen, eignen sich, neben den täglichen Kontakten mit anderen Hunden beim Spazierengehen, Besuche in Hundeschulen und Welpenstunden. Hier gilt es jedoch, einige Kriterien zu beachten – also schauen Sie sich ruhig mehrere Angebote an und entscheiden Sie dann, welches Ihnen am ehesten zusagt.

Voraussetzungen für positive Erfahrungen Ihres Welpen sind qualifizierte Trainer und ein verantwortungsvoller Umgang mit den Hunden. Regieren Drill, Druck und ein schroffer Umgangston gegenüber Hund und Mensch, oder gar Aggressivität, Gewalt, Nachlässigkeit, oder ähnliches auf dem Hundeplatz, sollten Sie dies deutlich kritisieren und sich sofort nach einer anderen Adresse für sich und Ihren Welpen umsehen. Unangemessenes Verhalten der Hundetrainer, aber auch der anderen Welpenbesitzer ist absolut inakzeptabel und schadet Ihrem Hundekind!

Welpen sind Babys!

Bällebad
Ron im Bällebad.                                                              Foto: Petra Konrad

Verlangen Sie nicht zu viel von Ihrem Vierbeiner. Welpen sind sehr schnell überfordert. Vergessen Sie nicht: Es sind Babys! Wiederholen Sie eine Übung lieber zwei,- dreimal und legen Sie öfters Pausen zum Spielen ein. Und belohnen Sie jeden noch so kleinen Fortschritt mit positiver Stimme und Streicheleinheiten und auch mal mit einem Leckerchen! So bleibt Ihr Welpe bei der Sache und hat Spaß, Zeit mit Ihnen zu verbringen.
Eine Welpenspielstunde sollte auf keinen Fall eine ganze Stunde dauern! Hier ist weniger mehr! Der kleine Welpe muss in dieser Zeit sehr viele Eindrücke und Informationen aufnehmen und wird sehr schnell müde. Lieber sollten Sie fünf bis zehn Minuten mit Ihrem Hundebaby einige Male am Tag etwas üben als es in dieser wöchentlichen Übungsstunde zu überfordern.

Bedlingtonbaby mit Tunnel
Ein Welpe muss alles erkunden dürfen.                        Foto: Tweed ‘n Tyne’s Bedlingtonterrier

Die Welpen sollten auf jeden Fall nach Größe und Gewicht getrennt spielen können. Ein kleiner Chihuahua- oder Yorkshirewelpe sollte zum Beispiel nicht mit einem viel größeren Labrador- oder Dalmatinerwelpen spielen, sondern besser mit einem Partner der gleichen Größe. Warum? Der größere Hund könnte den kleineren unabsichtlich verletzen und der Kleine könnte eingeschüchtert werden und unerwünschte Verhaltensmuster erlernen. Auf jeden Fall muss allen Welpen, egal ob groß oder klein, in der Spielpause das Halsband abgenommen werden, um Unfälle wie Strangulationen oder ausgerissene Zähnchen zu vermeiden!
Wichtig ist auch eine Trennung der Welpen nach ihrem Alter. Es kommt nicht selten vor, dass ältere Welpen jüngere Hundekinder mobben! Deswegen sollte man die Welpen auch in den Spielpausen nicht unbeaufsichtigt lassen, um bei eventuellen Zwischenfällen und Probleme sofort eingreifen zu können. Nimmt man in einem solchen Fall keinen Einfluss, kann es negative Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein der jungen Hunde haben.
Gut gestaltete Welpenstunden mit verantwortungsvollen und erfahrenen Trainern bereiten allen beteiligten Zwei- und Vierbeinern Spaß und verhelfen Ihrem Hundekind zu einer gelungenen Sozialisation.